West Alpen Tour – 29.06. bis 04.07.2015
Die Idee zu einer Tour in die Schweiz entstand im Elsass von den Fahrern, die das Motto der Tour genossen haben (zügig unterwegs). Als ich dann die Curves Bücher über die Schweiz und Italien erhielt, gab es für mich kein Zurück
mehr; dass muss man live erleben. Nur wann? Die Urlaubsplanung für das kommende Jahr war fast abgeschlossen.
Doch da war noch der Termin Bad Griesbach mit seiner 20. Veranstaltung im Kalender (schon fest eingeplant). Das lässt sich doch gut verbinden, mal so eben durch Österreich und Italien in die Schweiz zu fahren. Nach einer
kurzen Abstimmung waren alle dafür, eine Woche zu opfern.
Damit war die AlpenTour mit 3* Z1; 5 Tage Curves; 3 Länder; 30 Pässe und mehr; unzähligen Spitzkehren und mehr als 1500 km durch die Alpen geboren.
Tag 1: führte uns von Bad Griesbach, nach einer supertollen Veranstaltung, durch Österreich nach Innichen in Italien. Die ersten Kilometer wurden auf Schnellstraßen bis Salzburg und Autobahn bis Bischofshofen zurückgelegt.
Dann hieß es, auf in die Berge zum Mittagsessen ins Mühlbachtal zum Arthushaus. Dieser Abstecher hat sich absolut gelohnt und ist sehr empfehlenswert. Gut gestärkt ging es dann über den Dientersattel und quer zum Großglockner. Da das Wetter traumhaft war und es kaum Verkehr gab, ging es dann auch bis zur Edelweißspitze hinauf. Super die Aussicht. Weiter ging es zum nächsten Abstecher, der Kaiser Franz Josef Höhe. Sehr imposanter Blick auf den zurückgehenden Gletscher. Für heute war dann nur noch die Pustertaler Höhenstraße auf dem Programm. Noch ein leckeres Eis in Winklern
und auf zur letzten Tour-Etappe des Tages. Doch was war das in Lienz nach einem Ampelstopp?
Der Motor meines Zettis ging aus. Nichts half, er wollte nicht mehr. Diagnose: Benzinpumpe. Was für ein Glück, das man bei der Planung auch an Ersatzteile gedacht hat. Also ÖAMTC angeklingelt, damit wir Werkzeug bekamen, um die Pumpe zu tauschen. Diese Aktion hat uns leider den letzten Tour-Punkt gekostet, aber glücklicherweise lief der Zetti wieder und wir erreichten dann doch noch pünktlich zum Abendbrot unser Hotel, welches sehr zu empfehlen ist (Hotel Strasser).
Tag 2: Österreich hatten wir somit geschafft und es ging quer durch die Dolomiten bis zum Fuße des Stilfserjochs. Es war kilometer- und auch zeitmäßig der längste Tour Tag (352 km/ 8:10 h Fahrzeit). Urlaub? Um 8:00 Uhr gab es Frühstück, um pünktlich um 9:00 Uhr zu starten. Ja, denn alle wollten nur das Eine: fahren, um die Pässe zu genießen, die da in unserem Roadbook standen. Und es war ein Hochgenuss, auf leeren Straßen offen die Dolomiten zu genießen. Zeitlich war die Planung gar kein Problem, denn wir kamen super zügig voran, so dass wir auch genügend Zeit hatten, auf den Passhöhen die Aussichten zu genießen. Es war ein Traum (Kreuzbergpass; Passo Antonio; Drei Zinnen; Passo di Giau; Passo Fedaia; Karerpass; Rosengartenstr; Nigerpass; Mendelpass; Gampenjoch).
Unser Hotel in Glums, den Grünen Baum, erreichten wir locker vor dem Abendessen. In diesem Hotel prallen Alt und Neu aufeinander, was schon sehr beeindruckend war und wir ließen uns kulinarisch verwöhnen.
Tag 3: Nach einem typisch Italienischen Frühstück machten wir uns nicht wie vermutet auf zum Stilfserjoch, sondern nahmen den etwas unbekannteren Aufstieg über den Umbrailpass. Ich kann nur jedem empfehlen, diesen Pass einmal zu befahren. Das Ziel war die Passhöhe des Stilfserjochs. Der Blick bei gutem Wetter, ausgehend von 2.700 m, ist
einfach überwältigend. Weiter ging es zum Tanken und Shoppen nach Livigno. Da wir zeitlich super unterwegs waren, entschieden wir uns, die Mittagsrast in Zermez (CH) bei Schweizer Spezialitäten wie Capuns oder Maluns zu uns zu nehmen. Weiter ging es über den Fluelapass über Davos und den Julierpass durch St. Moritz zum Albulapass zur Kaffeepause. Da dies ja alles ganz gemütlich zu bewältigen war, fuhren wir noch einen Teil des Albulapasses
hinunter, um ihn dann wieder hinauf zu fahren und auf der Seite von St. Moritz wieder hinunter zu fahren zum Hotel in Zuoz. Ein sehr schöner alter Ort. Das „Hotel Klarer“ ist empfehlenswert, auch die Küche, außer wenn man
sein Zimmer unter dem Dach hat.
Tag 4: Die Anreise zu unserem letzten Hotel für die Tour sollte gemütlich vonstattengehen, mit nur mal 250 km, denn wir wollten ja nun auch Urlaub machen und nach der Fahrt mal im Schwimmbad relaxen. Wenn man aus Richtung
St. Moritz kommt, bemerkt man überhaupt nicht, dass man die Passhöhe des Malojapasses erreicht hat. Erst wenn man diese hinter sich lässt und es plötzlich in Serpentinen talwärts geht. Durch Italien ging es dann in Chiavenna zum Splügenpass hinauf, um zu einer Verschnaufpause am Lago di Montespluga einzukehren. Zu früh zur Mittagpause machten wir uns auf in die Schweiz, um über den San Bernardino Pass und durch die Talebene des nördlichen
Tessins wieder hinauf nach Disentis über die Lukmanier Passhöhe zu fahren. Die Mittagsrast legten wir dann auf dem San Bernardino Pass ein. Super schön dort oben am See. Bevor wir dann unser Hotel ansteuerten, musste ja
– wie üblich bei Zetti Fahrern – noch die Kaffeepause her. Wie nicht anders zu erwarten, wurde diese dann auf der Lukmanier Passhöhe eingenommen. Unser Hotel „Baur” war in jeder Hinsicht ein Volltreffer, Zimmer neu, Essen
super, nette Bewirtung, Preis/Leistung 1A.
Tag 5: Vom Hotel ausgehend haben wir dann eine Runde durch / über die Pässe gemacht. Um ins Tal zu gelangen, mussten wir als erstes einmal den Oberalp Pass bezwingen, um dann den Ausblick der Schöller Schlucht genießen
zu können. Nun ging es weiter zum Sustenpass mit dem Blick auf Dreieinhalbtausender. Weiter ging es zum Grimselpass, um die Aussicht von der anderen Seite zu genießen. Da wir genügend Zeit hatten, weil man auf diesen top ausgebauten Passstraßen doch recht zügig voran kam, ging es weiter zur Eisgrotte des Rhone Gletschers.
Um sich diesen anzuschauen, mussten wir ein Stück den Furkapass hinauf fahren bis zum Hotel Belvedere. Ist schon Wahnsinn! Hochsommerlich gekleidet durch den Schnee eine Eisgrotte zu besichtigen. Nach dieser Abkühlung ging es dann über den höchsten Innerschweizer Pass (Nurfenpass) zum letzten Highlight des Tages: die Tremola
Passstraße bis zur Gotthard Passhöhe. Ein Erlebnis, über eine so alte gepflasterte Straße zu fahren. Auf dem Heimweg zum Hotel ließen wir uns noch mit einem leckeren Eis auf der Passhöhe des Oberalp Passes verwöhnen. Das Verwöhnen setzte sich dann im Hotel fort.
Tag 6: Die Heimreise stand auf dem Programm. Hierfür hatten wir uns aber noch den Furkapass und den Grimselpass, nur diesmal von der anderen Seite, aufgehoben. Gemeinsam ging es dann noch bis nach Luzern. Alle Zettis heil, keine größeren Probleme und tolle Tage, die hinter uns lagen, auf die jeder gerne zurückblickt. Als besonderer Rückblick auf die Fahrt habe ich einige Pässe als Film in YouTube eingestellt. Diese sind unter dem Suchbegriff „BMW Z1 Alpen Tour 2015“ zu finden.
Text & Fotos: Bernd Vonderbank
AlpenTour Z1 [© BMW-Z1-Roadster.de]